Ein Überfall in Dambulla
In Kandy wählten wir zur Weiterreise wieder das bewährteste und billigste Mittel: den Bus. Die Reise dauerte nicht allzu lange. Auf dem Weg sahen wir das SriLanka equivalent einer Tierwarenhandlung mt Fischen in Plastiksäcken am Straßenrand. In Dambulla hatten wir uns in "The Ritz" eingemietet, eine billige Bleibe von Hostelworld.
Das Zimmer, das wir bekamen, war groß und gemütlich, dennoch war der Name des Hostels so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit mit der berühmten Luxushotelkette. Der Besitzer betrieb alles ganz alleine, und musste laut eigenen Angaben noch eine ganze Menge Schulden abbezahlen. Wir waren bereits zu Mittag angekommen, und hatten noch den ganzen Nachmittag vor uns. Den beschlossen wir auch zu nutzen, und begaben uns zu den berühmten Felsentempeln.
Wir bestiegen den Hügel, auf/in dem sie sich befanden, von zwei verschiedenen Seiten, denn nachdem wir das erste Mal oben angekommen waren, stellte sich heraus, dass die Eintrittskarten unten zu kaufen wären. Beim zweiten Aufstieg begegneten wir zum ersten Mal der auf dem Berg ansässigen, berüchtigten Affenbande.
Die Tempel waren äußerst schön und sehr beeindruckend. Eine unzählbare Menge Buddhas in sitzender Position war in einer der Höhlen zu Bewundern. Daneben gab es allerdings auch stehende Buddhas mit verschiedenen Handgesten, und überlebensgroße liegende Buddhas. Auch die Höhlendecke war kunstvoll verziert.
Nachdem wir all das eingehend betrachtet hatten, setzten wir uns draußen auf einen Felsen um die Aussicht zu genießen. Ich fischte ein offenes Päckchen Kekse aus meiner Tasche, von denen wir einige verzehrten. Doch scheinbar hatten nicht nur wir Lust auf Kekse. Die verdächtige Affenbande hatte sich nämlich unauffällig angeschlichen und uns eingekreist. Ein testosterongeladenes Mitglied der Bande wollte mir die bunte, knisternde Packung aus der Hand reißen, als ich gerade entspannt den Blick auf der Landschaft ruhen ließ. Allerdings bemerkte ich den Angriff und gab die Kekse nicht so bereitwillig her, wie er es vielleicht erwartet hatte. Ich blickte dem Spitzbuben ins Gesicht, und gleichzeitig versuchten wir der Kekse habhaft zu werden. Als er dann aber plötzlich fauchte und die Eckzähne bleckte, ließ ich vor Schreck doch los, und einen überraschten Schrei noch dazu. Er holte die Kekse heraus, das Papier landete vor meinen Füßen. Belustigt, aber gleichzeitig auch etwas wütend hob ich es auf, um es wegzuwerfen, und sah einige amüsierte Touristen, die das Geschehen beobachtet hatten.
Die Affen behielt ich von nun an sehr genau im Auge und fand sie plötzlich um einiges weniger süß.
Daraufhin kauften wir noch einige Mangos und andere Südfrüchte, und begaben uns zurück zu unserer Bleibe. Außer uns waren noch andere Gäste angekommen, die ebenfalls Österreicher waren, wie wir erfreut feststellten! Es handelte sich um zwei äußerst tiefenentspannte Gesellen in unserem Alter, mit denen wir uns gut unterhielten, ein Bier tranken, und danach noch essen gingen.
Wir hatten uns für den darauffolgenden Tag für 5 in der Früh schon ein Tuktuk bestellt. Daher kippten wir gleich ins Bett, denn am nächsten Tag hatten wir einiges Vor!